[ Pobierz całość w formacie PDF ]
Brudergerätes einen Abschnitt, der etwa sechzig
Meilen weltlich lag. Vom Karawanenmeister er
fuhr er, daß dort die Stadt Dadiche der Blauen
Khasch lag. »Aber die hältst du dir besser vom
Leib«, riet ihm der, »denn sie sind eine verrückte
Bande, raffiniert wie die Alten Khasch und wild
wie die Grünen.«
»Treiben sie denn keinen Handel mit Men
schen?«
»Sehr viel sogar. Pera ist Umschlagplatz für den
Handel mit den Blauen Khasch, doch nur die Ka
ste der Fuhrleute darf nach Dadiche hinein. Von
allen Khasch sind mir die Blauen am meisten zu
148
wider, aber auch die Alten Khasch sind ein un
freundliches, boshaftes Volk.«
»In Pera wirst du wohl sofort umkehren und
nach Coad zurückreisen?«
»Innerhalb von drei Tagen.«
»Dann wird wohl die Prinzessin Ylin-Ylan mit
dir reisen und ein Schiff nach Cath nehmen.«
»Kann sie denn bezahlen?«
»Natürlich.«
»Dann geht das schon in Ordnung. Und du?
Willst du nicht auch nach Cath?«
»Nein. Vielleicht bleibe ich eine Weile in Pera.«
Baojian schüttelte zweifelnd den Kopf. »Die
Goldenen Yao von Cath sind ja ein sehr achtbares
Volk, aber auf Tschai läßt sich nichts vorhersagen
außer Ärger. Ein Wunder, daß uns die Grünen
Khasch nicht angegriffen haben. Allmählich be
ginne ich zu hoffen, daß wir ohne Zwischenfall
nach Pera kommen.«
Aber dem war nicht so, denn die Grünen Khasch
sprengten vom Osten heran. Gleichzeitig brach der
Sturm los. Blitze tauchten die Steppe in gespensti
sches Licht, und vom Süden her schob sich ein
Regenteppich über das Land.
Baojian ließ die Wagen sofort in die kreisförmi
ge Verteidigungsstellung gehen, da ihm Pera auch
nicht sicher genug war. Sie wurden damit gerade
149
noch rechtzeitig fertig, denn wenig später stürmten
sie, geduckt auf ihren riesigen Tieren hockend, auf
den Wagenring los.
Die Kanonen der Karawane gurgelten und rülp
sten nicht einmal so laut, daß man sie im Regen
hätte hören können, und der krachende Donner
nahm ihnen vollends die Wirkung. Nur ein paar
der Angreifer wurden von den Sandstrahlern getö
tet, andere, die von ihren Tieren stürzten, wurden
von ihnen zerstrampelt, und bald herrschte größte
Verwirrung. Die Kanoniere taten, was ihnen mö g
lich war, um noch zu dieser Verwirrung beizutra
gen.
Nun fielen die Grünen Khasch doch schneller als
sie nachrücken konnten, und deshalb änderten sie
ihre Taktik. Jene, die ihre Springpferde verloren
hatten, duckten sich hinter deren Kadaver und
schossen mit ihren Katapulten. Der erste Pfeilre
gen tötete drei Kanoniere. Die noch berittenen
Krieger griffen erneut an in der Hoffnung, den
Verteidigungsring aufbrechen zu können, doch sie
wurden zurückgeworfen, denn die verwaisten Ka
nonen waren mit Wagenfahrern besetzt worden,
von denen wieder ein paar fielen, als die Grünen
zum nächsten Angriff antraten.
Nach dem dritten Angriff waren viele von den
Grünen Khasch tot, und auf dem Boden wälzten
150
sich nicht nur schwerverwundete Reiter, sondern
auch verletzte Tiere und erdrückten die Verwun
deten. Trotzdem waren sie noch immer in der
Überzahl.
Am Ausgang des Kampfes ließ sich trotz größter
Tapferkeit der Verteidiger nicht mehr zweifeln.
Nun nahm Reith die Hand der Blume von Cath
und winkte Traz heran. Die drei schlossen sich
einer Gruppe verängstigter Flüchtlinge an, die sich
mit einigen Barackenwagen, deren Fahrern und
etlichen überlebenden Kano nieren nach Pera auf
machten. Die Karawane wurde aufgegeben.
Nun verfolgten die Grünen Khasch unter ohren
betäubendem Geschrei die Flüchtlinge. Ein flam
menäugiger Krieger sprang Reith an, dann Ylin-
Ylan und auch Traz. Reith hatte seine Pistole zwar
schußbereit, wollte aber mit der kostbaren Muniti
on sparsam umgehen und duckte sich, um einem
gewaltigen Schwertstreich auszuweichen. Das
Springpferd rutschte auf dem nassen Gras aus und
stürzte, so daß der Reiter in hohem Bogen aus dem
Sattel flog. Reith rannte ihm nach, hob seinen
Emblemschild hoch und hackte auf den dicken
Hals des Gestürzten ein. Der Krieger schlug um
sich, bis er starb. Die drei Flüchtlinge kämpften
sich durch den strömenden Regen nach Pera
durch.
151
Endlich erreichten sie tropfnaß die ersten Ruinen
dieser Stadt, stellten sich unter ein Betondach und
froren entsetzlich. Aber hier fühlten sie sich doch
etwas sicherer vor den Grünen Khasch. »Weni g
stens sind wir in Pera«, sagte Traz philosophisch,
»und dorthin wollten wir ja.«
»Lebend, wenn auch nicht mit Ruhm bedeckt«,
meinte Reith dazu.
Reith nahm nun sein Funkgerät aus der Tasche
und prüfte den Indikator nach. »Er zeigt auf Dadi
che«, stellte er fest. »Zwanzig Meilen von hier.
Also gehe ich dorthin.«
Traz schniefte. »Dort werden dir die Blauen
Khasch übel mitspielen.«
Das Mädchen aus Cath lehnte sich an die Wand,
schlug die Hände vor das Gesicht und weinte bit
terlich. Das war neu für Reith, und er klopfte ihr
tröstend auf den Rücken. »Was ist denn los, außer
daß dich friert, daß du naß, hungrig und erschreckt
bist?« fragte er.
»Ich komme nie nach Cath, ich weiß das, ich
weiß das«, jammerte sie.
»Natürlich kommst du nach Cath. Es gibt doch
noch andere Karawanen.«
Überzeugen ließ sie sich davon zwar nicht, aber
sie hörte wenigstens zu schluchzen auf. Der Regen
ließ jetzt ein wenig nach, das Gewitter verzog sich
152
nach dem Osten, und das Rumpeln des Donners
hörte sich nicht mehr so bedrohlich an. Wenig
später brachen die Wolken auf, und die Sonne
schien durch den Regen auf nasse Pfützen. Die
drei verließen, noch immer klatschnaß, ihr
Schutzdach und stießen fast mit einem kleinen
Mann in einem langen, alten Ledermantel zusam
men, der ein Bündel Reisig trug, das er vor
Schreck fallen ließ. Hastig griff er danach, um
gleich davonrennen zu können, doch Reith hielt
ihn am Mantel fest. »Warte doch! Warum hast
du s so eilig? Sag uns nur, wo wir Obdach und
etwas zu essen bekommen können.«
Der Mann war sichtlich erleichtert, sah von ei
nem zum anderen und entzog voll großer Würde
Reith seinen Mantel. »Unterkunft und Essen? Das
ist nicht einfach und mir mit Fürsprache zu be
kommen. Könnt ihr bezahlen?«
»Ja, wir können bezahlen.«
Der Mann überlegte. »Nun, ich habe eine beha g
liche Wohnung mit drei Räumen.« Dann schüttelte
er den Kopf. »Nein, ihr geht doch besser ins Gast
haus zur Toten Steppe. Wenn ich euch beherberge,
nehmen mir die Schnapper doch nur meinen Profit
ab, und ich hätte gar nichts.«
»Ist dieses Gasthaus das beste von Pera?«
153
, »Ja, ein feines Hotel. Die Schnapper werden eu
ren Reichtum abschätzen, aber das müssen wir uns
eben für unsere Sicherheit gefallen lassen. In Pera
darf niemand rauben, außer Naga Goho und den
Schnappern. Das ist so etwas wie ein Gesetz. Was
wäre wohl, wenn jeder eine Lizenz bekommen
könnte?«
»Dann ist also Naga Goho der Herrscher von Pe
ra?«
»So könnte man auch sagen.« Er deutete auf eine
Ansammlung massiver Gebäude im Herzen der
Stadt. »Das dort ist sein Palast, auf der Zitadelle.
Dort wohnt er mit seinen Schnappern. Ich will
jedoch nicht mehr sagen. Sie haben schließlich die
Phung nach Nord-Pera verdrängt. Mit Dadiche
treiben wir Handel, und Banditen meiden die
Stadt. Es könnte schlechter sein.«
»Ah, ich verstehe«, sagte Reith. »Und wo ist das
Gasthaus?«
»Dort drüben, am Fuß des Hügels. Dort ist auch
das Ende der Karawanenstraße.«
7
Das Gasthaus zur Toten Steppe war das grandio
seste Gebäude, das Reith je in einer Ruinenstadt
gesehen hatte, ein langer Bau mit einem reichge
154
gliederten Giebeldach, der sich an den Zentralhü
gel von Pera lehnte. Wie in allen Gasthäusern auf
Tschai war auch dort ein riesiger Gastraum. Hier
gab es statt der sonst üblichen rohen Tische und
groben Holzbänke reichgeschnitzte und gepolster
te Stühle aus schwarzem, glänzendem Holz. Drei
[ Pobierz całość w formacie PDF ]
© 2009 ...coÅ› siÄ™ w niej zmieniÅ‚o, zmieniÅ‚o i zmieniaÅ‚o nadal. - Ceske - Sjezdovky .cz. Design downloaded from free website templates