(ebook german) Lovecraft, H.P. Stadt ohne Namen 

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uns, alle Spuren unseres Besuches zu verwischen. Als wir die letzte Schaufel
Erde geglättet hatten, steckten wir unser Versuchsobjekt in einen Leinwandsack
und machten uns zu dem alten Chapman-Haus hinter Meadow Hill auf.
Auf dem behelfsmäßigen Seziertisch des alten Farmhauses, beim Licht einer
starken Acetylenlampe, sah unser Versuchsobjekt nicht sehr gespenstisch aus.
Er war ein kräftiger und offensichtlich phantasieloser junger Mann von
gesundem, plebejischem Typ gewesen - grobknochig, grauäugig, brünett, ein
gesundes Lebewesen ohne psychologische Feinheiten, wahrscheinlich mit
Lebensvorgängen der einfachsten und gesündesten Art. Jetzt, mit geschlossenen
Augen, sah er mehr schlafend denn tot aus; obwohl der sachverständige Test
meines Freundes darüber keinen Zweifel ließ. Wir hatten jetzt, was West immer
herbeigesehnt hatte - einen wirklichen Toten des Idealtyps, bereit für die
Lösung, die nach genauen, sorgfältigsten Berechnungen hergestellt worden war.
Unsere Spannung wurde sehr groß. Wir wußten, daß es für so etwas wie einen
durchschlagenden Erfolg kaum eine Chance gab, und konnten uns der
schrecklichen Furcht möglicher grotesker Resultate einer teilweisen
Wiederbelebung nicht verschließen. Wir waren im Hinblick auf den Geist und
die Impulse des Geschöpfes sehr besorgt, da in der seit dem Tode verstrichenen
Zeit einige der empfindlichen Hirnzellen Schaden erlitten haben mochten. Ich
selbst hegte noch einige merkwürdige Vorstellungen von der traditionellen
»Seele« des Menschen und fühlte einen Ehrfurchtsschauer vor den
Geheimnissen, die ein von den Toten zurückgekehrter zu berichten haben
würde. Ich fragte mich, was dieser unkomplizierte junge Mann in
unerreichbaren Sphären für Dinge zu Gesicht bekommen würde und was er
erzählen könne, wenn man ihn ganz ins Leben zurückriefe. Aber meine
Neugierde war nicht überwältigend, da ich größtenteils den Materialismus
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meines Freundes teilte. Er war gefaßter als ich, während er eine große Menge
dieser Flüssigkeit in eine Armvene des Leichnams injizierte und den Einstich
sofort fest umwickelte.
Das Warten war furchtbar, aber West blieb ganz ruhig. Ab und zu untersuchte
er das Versuchsobjekt mit Hilfe des Stethoskops und ertrug die negativen
Ergebnisse wie ein Philosoph. Nach ungefähr dreiviertel Stunden ohne das
geringste Lebenszeichen, erklärte er enttäuscht die Lösung für ungeeignet, war
aber entschlossen, aus der Gelegenheit das Beste herauszuholen und eine
Abwandlung des Rezepts auszuprobieren, bevor er sich dieser schrecklichen
Beute entledigte. Wir hatten am Nachmittag im Keller ein Grab geschaufelt und
würden es vor dem Morgengrauen wieder zuschütten müssen - denn obwohl
wir ein Schloß am Haus angebracht hatten, wollten wir selbst das entfernteste
Risiko einer gräßlichen Entdeckung vermeiden. Außerdem würde der Körper
am nächsten Abend auch nicht mehr annähernd frisch genug sein. Wir trugen
die einzige Acetylenlampe in das Labor nebenan, ließen unseren schweigenden
Gast auf dem Tisch im Dunkeln zurück und widmeten all unsere Energie dem
Mischen einer neuen Lösung, deren Wiegen und Abmessen West mit beinah
fanatischer Sorgfalt überwachte.
Das schreckliche Ereignis trat plötzlich und gänzlich unerwartet ein. Ich goß
gerade etwas von einem Reagenzglas in ein anderes, und West war mit der
Alkoholgebläselampe beschäftigt, die uns in dem Gebäude ohne Gasanschluß
den Bunsenbrenner ersetzen mußte, als aus dem stockdunklen Zimmer, das wir
verlassen hatten eine entsetzliche und dämonische Folge von Schreien
herüberdrang, wie sie keiner von uns je vernommen hatte. Das Chaos
unbeschreiblicher Töne hätte nicht unsagbarer sein können, wenn der
Höllenschlund selbst sich aufgetan hätte, um die Seelenängste der Verdammten
loszulassen, denn in einer unvorstellbaren Kakophonie konzentrierte sich all das
überirdische Grauen und die ungeheuerliche Verzweiflung der beseelten Natur.
Es hatte nichts Menschliches an sich - kein Mensch kann derartige Töne
produzieren -, und ohne an unsere jüngste Beschäftigung und ihre mögliche
Entdeckung zu denken, sprangen West und ich wie getroffene Tiere aufs
nächste Fenster zu, indem wir Reagenzgläser, die Lampe und Retorten
umwarfen, um uns wie verrückt in den bestirnten Abgrund der ländlichen Nacht
hinauszuschwingen. Ich glaube, wir schrien selbst, als wir wie wahnsinnig der
Stadt zustolperten, obwohl wir, als wir die Außenbezirke erreichten, uns zur
Fassung zwangen - gerade genug, um den Eindruck von verspäteten Zechern
zu erwecken, die von einer nächtlichen Sauftour nach Hause wanken.Wir
trennten uns nicht, so gelang es uns, Wests Zimmer zu erreichen, wo wir bei
Gaslicht bis zum Morgengrauen miteinander flüsterten. Bis dahin hatten wir
uns mit vernunftgemäßen Theorien und Plänen für eine Nachuntersuchung so
weit beruhigt, daß wir den Tag über schlafen konnten - und den Unterricht
Unterricht sein ließen. Aber an diesem Abend machten zwei Zeitungsnotizen,
die nichts miteinander zu tun hatten, es uns wiederum unmöglich zu schlafen.
Das alte, verlassene Chapman-Haus war unerklärlicherweise zu einem
formlosen Aschenhügel niedergebrannt, was uns wegen der umgestürzten
Lampe verständlich war, außerdem war der Versuch unternommen worden, ein
frisches Grab im Potters Field aufzuwühlen, als ob jemand vergeblich ohne
Spaten die Erde aufzuscharren versucht hätte. Wir konnten uns dies nicht
erklären, denn wir hatten den Grabhügel sehr sorgfältig wieder geglättet.
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Und für siebzehn Jahre danach pflegte West sich häufig umzusehen und sich zu
beklagen, er bilde sich ein, Schritte hinter sich zu hören. Jetzt ist er
verschwunden.
II
Der Seuchendämon
Ich werde nie den schrecklichen Sommer vor sechzehn Jahren vergessen, als
wie ein schädlicher Efrit aus Eblis Hallen der Typhus auf Opfer lauernd durch
Arkham schlich. Wegen dieser teuflischen Plage entsinnen sich die meisten
dieses Jahres, denn leibhaftiges Grauen schwebte auf Fledermausflügeln über
den aufeinandergetürmten Särgen in den Gräbern des Christ-Church-Friedhof
es, dennoch barg für mich diese Zeit noch größeres Grauen - ein Grauen, von
dem nur ich weiß, seit Herbert West verschwunden ist.
Nach Erlangung unseres akademischen Grades arbeiteten West und ich
während des Sommersemestersan der Medizinischen Fakultät der
Miskatonic-Universität, und mein Freund war wegen seiner Versuche, die zur
Wiederbelebung Verstorbener führen sollten, eine allbekannte Persönlichkeit
geworden. Nach der wissenschaftlichen Abschlachtung Tausender kleiner Tiere
war die absonderliche Tätigkeit auf Befehl unseres skeptischen Dekans, Dr.
Allan Halsey, scheinbar gestoppt worden; obwohl West fortfuhr, in seinem
dunklen Pensionszimmer heimliche Versuche durchzuführen, und er hatte bei
einer schrecklichen und unvergeßlichen Gelegenheit einen menschlichen
Leichnam aus dem Grab im Potters Field gestohlen und in das verlassene [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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